Archiv der Kategorie: Grüner Sichtschutz

Die Verwendung von Pflanzen als lebender Sichtschutz, wie Hecken, Heckenelementen, Spalierbäumen, Säulenbäumen, Gräser und Bambus. Ebenso die Verwendung von vegetalisierten, begrünten Sichtschutzelementen, wie die “Hecke am laufenden Meter” oder die verschiedenen Möglichkeiten von Greenwalls bzw. vertikalen Gärten.

Terrasse mit Sichtschutz – Teil 2

Hier nun die Fortsetzung des Artikels Terrasse mit Sichtschutz – Teil 1. Im heutigen zweiten Teil beschreibe ich das Material der Holzterrasse und die Verlegetechnik.

1. Befestigungstechnik

Meine Frau und ich haben uns für eine unsichtbare Befestigungstechnik der Holzdielen entschieden, damit das Risiko von Holzsplittern in nackten Füssen verringert ist.

In unserem alten Haus habe ich eine Holzterrasse mit sichtbarer Verschraubung gebaut. Hier haben sich unsere Kinder immer wieder Splitter geholt wenn sie barfuss unterwegs waren.

Trotz sorgfältigstem Abschleifens der Schraublöcher kam dies immer wieder vor.

Jede Durchdringung der Holzstruktur ist eine “Schwachstelle”, da Holz immer einem Schwund- bzw. Quellprozess ausgesetzt ist, so dass dort Risse und somit Splitter entstehen können.

Holzterrasse mit Wasserbecken und Fontäne

 

2. Das Erscheinungsbild – Outdoorparkett

Um eine weitestgehende Verbindung zwischen Innenraum und Gartenterrasse zu erhalten, war es uns wichtig, dass das Belagsmaterial möglichst unserem Eichenparkett in Dimensionierung und Verlegebild entspricht.

Aus diesem Grund haben wir uns für ein schwales Dielenformat von 10 cm Breite entschieden. Die handelsüblichen Formate sind oft 14,5 cm breit.

Neben dem oben beschriebenen ästhetischen Grund ist bei schmäleren Formaten auch die Gefahr geringer, dass das Holz stark “arbeitet”, also “schwindet” bei Trockenheit und Sonneneinstrahlung und “quillt” bei Nässe und Regen.

Holzterrasse mit Wasserachse und Wasserfall

Das Verlegemuster sollte dem eines Inneparketts gleichen, so dass wir uns für ein System mit verschiedenen Dielenlängen entschieden haben, deren Köpfe auf Stoss verlegt werden.

Holzterrasse mit Wasserspiel

3. Die Holzart – Cumaru

Wir haben uns für das südamerikanische Edelhartholz Cumaru entschieden. Es weist die Dauerhaftigkeitsklasse 1 auf und gehört somit neben Ipe und Itauba zu den härtesten Hölzern.

Wir haben vom Hersteller einen FSC-Nachweis, also die Sicherheit, dass es sich um einen nachwachsenden Rohstoff handelt.

Cumaru weist einen gelben Grundfabton auf und eine sehr lebendige Oberflächentextur. Jedes Brett hat anfänglich leichte Farbunterschiede, so dass ein abwechslungsreiches Belagsbild entsteht.

Wie alle Hölzer im Aussenbereich vergraut die Oberfläche. Uns gefällt das sehr gut. Wem dies nicht zusagt, der kann das Holz ölen, muss dies aber jedes Jahr von Neuem tun, ähnlich wie bei Teakholzmöbeln im Garten.

Fontäne aus Edelstahl und Holzterrasse

4. Das System – Softline der Firma Vetedy

Alle oben genannten Voraussetzungen haben wir bei der Firma Vetedy gefunden. Ein ästhetisch ansprechendes Outdoorparkett. Die Holzdielen werden mittels einer Kunststoffbefestigung unsichtbar verschraubt.

Hat man einmal die Vorarbeit geleistet, also die Unterkonstruktion exakt verlegt, wächst die Terrasse in einem rasanten Tempo.

 

Holzterrasse mit Wasserelement

Aber Vorsicht, die Konstruktionshölzer benötigen eine Abstand von exakt 40 cm (immer mittig gemessen).

 

Outdoorparkett mit Wasserelement

Der Grund hierfür ist die Längenaufteilung der Softlinedielen in 80 cm, 120 cm, 160 cm, 200 cm und 240 cm. Wir Ihr seht handelt es sich immer um ein Vielfaches von 40 cm – deshalb der Unterkonstruktionsabstand von 40 cm.

Naturstein mit Edelstahlwasserfall und Aluminiumbecken

Die erste Diele muss 100%ig ausgerichtet sein. In unserem Fall also parallet zur Hauswand.

Wasserbecken und Holzterrasse

Nach Befestigung der Starterdiele werden die Kunsstoffbefestigungen aufgeschraubt, die immer gegeneinanderstossen, so dass wir automatisch immer den gleichen Abstand und somit immer parallel verlegte Bretter haben.

Blick durch die Wasserwand auf die Holzterrasse

5. Die Verlegetechnik

Im nachstehenden Link gelangt Ihr zu einem Youtube-Video mit einer genauen Verlegeanleitung für Softline-Terrassendielen:

Softline – Verlegeanleitung auf Deutsch

 

Urban gardening und Sichtschutz – eine Symbiose

Urban gardening ist der englische Begriff für einen städtischen Nutzgarten auf engstem Raum.

Urban gardening liegt nicht nur im Trend, sondern ist für viele Städter ein Lebensgefühl und praktizierte Philosophie geworden.

Die Idee der Selbstversorgung aus dem eigenen Garten ist aus den grossen ländlichen Biogärten zu uns auf den kleinsten Balkon im 5. Stock vorgedrungen.

Dies zeigt sich auch im Bücherangebot bei Amazon:

 

Besonders auffällig sind die fantasievollen Lösungen und Ansätze, wie aus wenigen Quadratmetern, wahre Urwälder werden.

Dabei wird nicht nur die Grundfläche von Balkon, Sims oder Fensterbank genutzt, sondern auch mit beeindruckenden Konstruktionen und Erfindungen die Vertikale erobert.

Hier kommen wir der biblischen Idee der babylonischen Gärten einen kleinen Schritt näher.

Neben immer wieder neuen Konstruktionen, die mit Liebe und Sorgfalt aus ungewöhnlichen Restmaterialien individuell gebastelt werden, gibt es auch standardisierte Produkte.

Die Industrie ist mittlerweile auf den Trend des urban gardening oder gourmet gardening aufgesprungen und bietet durchdesignte Lösungen. Diese sind allerdings nicht minder originell.

Vertikale Kräuterbeete, hängende Gärten und bepflanzbare Sichtschutzelemente werden in unterschiedlichsten Materialien und Formen angeboten.

Durch die Nutzung der Vertikalen als Pflanzraum, bekommen wir fast beiläufig einen funktionierenden sekundären Sichtschutz.

Bei weitem schöner als Bambus- und Schilfmatten, die am Balkongeländer befestigt werden finde ich diese Art von grünem Sichtschutz.

Spätestens seit der französische Botaniker und Gartenkünstler Patrick Blanc seine “mur vegetal”/ Pflanzenwand eingeführt hat, entstehen vermehrt Systeme, die es dem einfachen privaten Gartenliebhaber erlauben, die Idee der vertikalen Gärten zu realisieren.

Neben diesen vertikalen Lösungen gibt es auch Minikräuterspiralen, speziell für die Verwendung auf Balkonen. Wer sich für diese Thematik näher interessiert, dem empfehle ich die Seite kraeuterspirale-im-garten.de

Tolle Rezepte für die Verwendung Eurer selbst geernteten Kräuter findet Ihr auf pasta-selber-machen.de

Viel Spass beim Bauen, Ernten und Kochen…..

 

 

Terrasse mit Sichtschutz – Teil 1

Heute beginne ich mit einer Artikelserie über Planung und Ausführung einer Holzterrasse mit Sichtschutz unter Verwendung und Weiterführung des Terrassenmaterials.

Dies aus gegebenem Anlass – ich bin gerade dabei die Terrasse zu bauen.

Da sich in diesem Projekt einige Elemente aus dem Bereich moderner Sichtschutz im Garten, sekundärer Sichtschutz, Spalierbäume als Sichtschutz, Sunken Garden, Loungemöbel als indirekter Sichtschutz wiederfinden, könnte das für Euch eine interessante Sache werden.

Darüberhinaus sind einige Elemente noch gar nicht definiert, so dass ich anhand meiner eigenen Terrasse Planungsvarianten durchspielen kann.

Geplant ist ein wöchentliches Update dieser Serie, so dass Ihr die Entwicklung mitverfolgen könnt. Dabei werde ich den aktuellen Realisierungsstand beschreiben, mit reichlich Tipps aus der Praxis.

Parallel dazu versuche ich dann meine Sichtschutzplanung zu konkretisieren, bzw. Alternativen zu visualisieren.

Während ich also bereits mit der Holz-Unterkonstruktion begonnen habe, ist das genaue Design des Sichtschutzes noch nicht abgeschlossen.

Für mich ist noch nicht entschieden, ob ich etwa das “vorhandene” Terrassenmaterial als Sichtschutz weiter führe oder ob ich das Material eines anderen Elementes meiner Gartengestaltung aufnehme.

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Zur Auswahl steht in diesem Fall das Carport mit Geräteraum, welches ich mit Rhombusleisten aus Lärchenholz verkleidet habe.

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Carport und Geräteraum mit Holzverkleidung aus Lärche-Rhombusleisten

Carport und Geräteraum mit Holzverkleidung aus Lärche-Rhombusleisten

Tür Geräteraum in die  Holzverkleidung aus Lärche-Rhombusleisten integriert

Tür Geräteraum in die Holzverkleidung aus Lärche-Rhombusleisten integriert

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Rustikal trifft linear…..

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Starke Linienführung……

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Schöne Kontraste……

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Auch die kleinen Gäste fühlen sich wohl……

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Sicher ist die Art der Aufteilung der Terrasse. Sie zieht sich in Form eines L um die West- und Südfassade.

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Die Hauptfläche ist die Westfassade, da sie auf den tiefer gelegenen, nutzbaren Gartenraum ausgerichtet ist.

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Diese Fläche von 12 m x 4 m unterteile ich zu 2/3 in einen Hauptbereich für einen grossen Esstisch sowie die Unterbringung von Liegen.

Wie ich meine Kinder kenne, wird die Hauptfläche allerdings zu 80% mit Spielgeräten belegt sein……..

1/3 der Fläche soll als festinstallierter Loungebereich eine Art Mini-Patio ergeben.

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Hier schieben sich aus dem Terrassenbelag kubische Sitzbänke in gleicher Materialausführung in die Vertikale und bilden den äusseren Raumabschluss.

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Auf einer Seite dieser Bänke wird sich der Sichtschutz zur Strasse hin befinden, der gleichzeitig auch als Windschutz dient, da durch die erhöhte und exponierte Lage zur Wetterseite hin, eine stabile Konstruktion unumgänglich sein wird.

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Die Bänke dienen gleichzeitig als Kissentruhe und erhalten logischerweise einen beweglichen Deckel.

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Den Raumteiler, zwischen Hauptterrasse und Loungeecke, bildet eine Kombination aus Sitzbank (Richtung Loungecke) und Wasserfall (Richtung Hauptterrasse – Blickpunkt vom Esstisch aus).

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Platziert ist dieses Ensemble rechwinklig zur Mittelachse eines grossen Fensterelementes, so dass das Aluminium-Wasserbecken eine Verlängerung der Blickachse vom Innenraum in den Garten darstellt.

Raumteiler, Sitzbank aus Holz mit Wasserfall und Wasserachse

Sitzbank mit Wasserfall und Wasserachse

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Aus dem Wohnzimmer kann man sehr schön die Wasserachse sehen.

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Folglich haben wir mit nur einem Element aus drei verschiedenen Richtungen einen “point focal” geschaffen.

Das nenne ich mal Plaltz sparend…..

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Ich beginne also heute mit der Beschreibung eines fertig geplanten und bereits realisierten Terrassenelements – meiner Sitzbank mit Wasserfall und Wasserachse.

Die Idee zu diesem Element hat sich aus der Verwertung von Restmaterial ergeben.

Eingangstreppe mit Quarzitplatten

Eingangstreppe mit Quarzitplatten

Die Eingangstreppe zum Haus habe ich mit grossformatigen Quarzitplatten ausgelegt.

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Solche Platten verlegen sich narürlich nicht von alleine……..

TreppenSQUAT

TreppenSQUAT

Eine dieser Platten blieb komplett übrig, so dass ich mir eine Verwendung überlegen musste.

Da das Element Wasser im Terrassenbereich in meinem Kopf bereits herum spukte, kam eines zum anderen.

Ich muss allerdings ganz ehrlich sagen, wenn ich nocheinmal ein derartiges Element realisieren sollte, würde ich einen fertigen Bausatz kaufen.

Der zeitliche Mehraufwand fürs “Basteln” ist nicht zu unterschätzen, selbst für Leute mit praktischer Erfahrung im Bereich Garten- und Landschaftsbau.

 

Für diejenigen, die sich also nicht mit der Verwendung und Anpassung von Restmaterialien rumschlagen müssen, empfehle ich die Verwendung eines fertigen Sets.

Bei Amazon sind einige interessante Systeme erhältlich, die preislich durchaus im Rahmen bleiben.

Hier einige Beispiele, die mir gut gefallen:

1. Brunnen aus Edelstahl in minimalistischer Ausführung.
Höhe: 57cm; Breite: 91cm; Länge: 28cm
Preis: 229,99 Euro bei Amazon

2. Edelstahlwasserfall
Maße: 63x 38×106
Preis: 699,- Euro bei Amazon

 

Hier noch der aktueller Stand der Dinge auf meiner Baustelle:

 

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Wie Ihr seht besteht die Chance, dass die Artikelserie noch eiiiiiinige Wochen bestehen bleibt.

Es gibt noch viel zu tun.

Bis nächste Woche…….

 

 

Spalierbäume – die schwebende Hecke

Sichtbarkeit durch bauliche Enge
Wir sehen uns heute als Haus- und Gartenbesitzer zunehmend mit dem Problem der baulichen Enge konfrontiert. Die Grundstückspreise steigen, die Bebauung wird höher, Häuser rücken immer näher zueinander, die Gärten werden kleiner. Durch die Enge der Gärten und die Mehrgeschossigkeit der Immobilien rückt das Problem der “Sichtbarkeit” auch immer weiter in die Höhe.

Oft reicht es nicht aus, eine Hecke oder Sichtschutzelemente an der Grundstücksgrenze zu platzieren. Die Nachbarn aus der fünften Etage können unseren Roman im Liegestuhl auf der Terrasse mit lesen. Aber seien wir mal ehrlich, selbst wenn keiner in unseren Garten schaut, es fühlt sich so an als ob es so wäre.

Auch der Pflanzenliebhaber muss in solchen baulichen Situationen Abstriche machen. Bäume, die in “normalen” Gärten ein unvergleichliches Ambiente verbreiten, haben einfach keinen Platz. Ein schöner Baum und der Garten ist zu.

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Ganz aussichtslos ist die Situation allerdings nicht. Der Baumfreund und Liebhaber lebendiger Gärten findet hier bei den Formgehölzen Hilfe. Mit der Verwendung von sogenannten Spalierbäumen schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe: Wir können grosse Gehölze auf engstem Raum etablieren mit all den Vorzügen die auch freiwachsende Bäume auszeichnen (Blüte, Fruchtschmuck, Herbstfärbung). Zusätzlich lösen wir auf eine (in Deutschland) nicht (mehr) ganz alltägliche Weise das Problem unserer “Freunde” im fünften Stock gegenüber.

Wenn Aussenräume also nach einer vertikalen Grünstruktur verlangen, aber kein Platz für grosse Baumkronen zur Verfügung steht, finden wir bei den Spalierbäumen Freunde und Helfer. In diesem Fall erfüllen uns hochstämmige oder niedrige grüne Wände, flache Spalierformen aber auch Kronen in Würfel- oder Kubenform,unseren Wunsch nach Grün.

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Wenn wir diese Formgehölze in einem repititiven Schema verwenden, also regelmässig bestimmte Kronenformen wiederholen, können wir Gebäudelinien in den Freiraum übertragen.
Wir bilden somit das lebendige Grundgerüst für unser “Wohnzimmer im Freien”.

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Von weitem wirken solche Installationen wie “schwebende Hecken”. Solcher Art gestaltete Gärten wirken einzigartig in der klaren Linienführung und der lebendigen Blatttextur.

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Spalierbäume kann man untereinander sehr lebendig kombinieren. In Verbindung mit der “Hecke am laufenden Meter” erhält man einen abwechslungsreichen und perfekt funktionierenden Sichtschutz.

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Im Winter bleibt der architektonische Habitus klar erkennbar und verbreitet einen ganz eigenen Charme.

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Tarnung und Intimität
Bei der Konzeption des eigenen Gartens sind wir oft mit unerwünschten Elementen des Nachbargrundstücks (aber auch des eigenen Terrains) konfrontiert. Hier können Spalierbäume eine Lösung bieten.
Geschickt positioniert, lenken die Pflanzen von den unschönen Elementen ab, verschieben den Horizont und leiten den Blick des Betrachters in eine andere Richtung.

Falls die störenden Elemente (z.B.: unsere Freunde im fünften Stock) zu erhöht liegen, können dachförmig geschnittene Bäume die gewünschte Intimität gewährleisten.

Arten und Grössen
Die Spalierlinde und die Dachplatane sind die bekanntesten Vertreter der Formbäume. Darüber hinaus gibt es aber noch zahllose andere Baumarten, die alle ihren ganz eigenen Reiz haben. Ahorn, Amberbaum, Buche, Blutbuche, Hainbuche und Parrotien sind nur eine kleine Auswahl aus dem Fundus der Baumschulen.

In dem Artikel Sichtschutzkombinationen Teil 7 – Sichtschutz-HPL, Hecke-am-laufenden-Meter, Spalierbäume und kastenförmig geschnittene Säulenbäume findet Ihr ein paar Anregungen zur kreativen Verwendung von Spalierbäumen.

Viel Spass damit, Patrick

Die Hecke am laufenden Meter – Zaun pflanzen oder Hecke bauen?

5.1.3

Sie ist in den letzten Jahren zu einer festen Grösse im Garten- und Landschaftsbau geworden. Es geht um die “Hecke am laufenden Meter” der holländischen Firma Mobilane. Hierbei handelt es sich um einem Stabgitterzaun der mit ausgewachsenen Kletter- und Heckenpflanzen verschiedenster Sorten vorbepflanzt geliefert wird. Bereits nach nur einer Vegetationsperiode erhält man durch die blickdichte grüne Wand einen funktionierenden Sichtschutz. Es handelt sich um den einzigen Zaun der gepflanzt wird, bzw. die einzige Hecke, die an Pfosten befestigt wird. Die Pflanzen des immergrünen Zauns stützen sich auf ein stabiles Metallgitter und wachsen in substratgefüllten Kästen, die sich nach der Pflanzung langsam zersetzen, so dass sich die Fertighecke fest im Boden verwurzeln kann.

Welche Vorteile bietet die Hecke am laufenden Meter?

1. sofortiger Sichtschutz: wer keine Zeit und keine Lust hat, mehrere Jahre auf eine fertige, geschlossene und gleichzeitig formschöne Hecke zu warten, bekommt hier nach der Pflanzung einen funktionierenden Sichtschutz.

5.1.3

2. Sicherheit:
3.2.1

im Gegensatz zu einer klassischen Hecke, ist die Mobilane-Fertighecke undurchdringlich.

Es kann niemand von Aussen hereinschlüpfen, da ein ein stabiles Stabgitterelement das Grundgerüst bildet. Noch wichtiger: spielende Kinder, die mit Schwung beim Spielen durch eine “normale Hecke” hindurchlaufen können, sind hier geschützt. Kein Herunterfallen von Brüstungen oder Mauern. Auch der plötzliche Spurt auf eine befahrene Strasse ist hier ausgeschlossen. Ebenso wenig kann Nachbars Lumpi den Garten erkunden und der eigene Hund ist sicher aufgehoben, ohne dass man den Eindruck eines Gefängnishofes hat.

3. geringer Pflegebedarf:
3.4.7

den Gartengeniesser wird es freuen, denn die Hecke am laufenden Meter ist in ihrer Wuchshöhe auf die Höhe des integrierten Zaunelementes begrenzt. Der jährliche Höhenschnitt fällt also weg. Lediglich in der Breite sollte die Hecke geschnitten werden, damit sie ihre dichte Formschönheit behält.

4. eine Herausforderung für Kreative: durch die Kombination von Kletterpflanze und Zaun lassen sich lebende Skulpturen schaffen. In das Stabgitterelement kann man Öffnungen hereinschneiden, damit die nachbarschaftlich Kommunikation nicht zu kurz kommt. An das Durchreichen von Wurstwaren und dem ein oder anderen edlen Tropfen ist auch zu denken. Für Kinder auch sehr schön, wenn Papa aus der geraden Wand eine Wellenlandschaft schneidet, der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

5. ästhetischer Aspekt: duch die Möglichkeit der Verwendung verschiedenster Efeusorten, kann man entweder farbliche Varianten und Abwechslung im Heckenverlauf erreichen oder man verwendet die klassische Efeusorte “Hibernica” und schafft eine kraftvolle, grüne Textur, die als ruhiger Hintergrund dient. Davor kann man Solitärsträucher wie z.B. Cornus kousa “Venus” platzieren, die mit ihren handtellergrossen Blüten und der intensiven roten Herbstfärbung unvergessliche Farbmomente schaffen. Ebenso wirksam ist die Einbeziehung von Kunstobjekten, wie etwa Stelen aus Cortenstahl.

6. endlose Kombinationsmöglichkeiten: durch das begrenzte Höhen- und Dickenwachstum eignet sich die Mobilanhecke für Kombinationen mit baulichen Sichtschutzelementen aus Holz, Metall oder Steinen. Auch in Verbindung mit Spalierbäumen erhält man faszinierende Ergebnisse – langweilig geht anders.

Kurzes Planungsbeispiel: kleiner Handtuchgarten von allen Seiten einsehbar

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Sichtschutzkombination aus Mobilane-Fertighecke, Holzsichtschutzelement, Bambus und Spalierbäumen:

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Zum Abschluss findet Ihr in dem Artikel Sichtschutzkombinationen Teil 7 – Sichtschutz-HPL, Hecke-am-laufenden-Meter, Spalierbäume und kastenförmig geschnittene Säulenbäume ein paar Anregungen zur kreativen Verwendung der Hecke am laufenden Meter.

Viel Spass damit, Patrick

Moderner Sichtschutz – die Suche nach einer ästhetischen Lösung für ein ganz praktisches Problem

Hallo und willkommen zum ersten Artikel des Blogprojekts „ Moderner Sichtschutz im Garten“.

Ich heisse Patrick Seibel-Buschmann und bin Dipl.-Ing. für Landschaftsarchitektur (FH).

Bei meiner täglichen Arbeit setze ich mich ständig mit dem Wunsch nach Privatsphäre im Garten, auf der Terrasse und auf dem Balkon auseinander.

Mit meiner Artikelserie möchte ich Euch kurz aufzeigen, was es für Möglichkeiten gibt, einen modernen, funktionierenden Sichtschutz zu realisieren, der sich harmonisch in den vorhandenen Garten eingliedert und diesen sogar aufwertet.

Schön, dass Ihr hierher gefunden habt. Wenn Du auf dieser Seite gelandet bist, suchst Du nach einer ästhetischen Lösung für ein ganz praktisches Problem:

Dich kann jeder sehen, genau dann wenn Du eigentlich alleine sein möchtest.

Das Problem geht aber noch tiefer:
selbst wenn Dich in Wirklichkeit niemand anschaut, hast Du aber das Gefühl, ständig beobachtet zu werden.
Wenn sich dieses Gefühl einmal in Deinem Kopf festgesetzt hat, ist an Entspannung nicht mehr zu denken.

Aber genau dafür ist unser Garten und unsere Terrasse gedacht:
nach einem harten Arbeitstag im Büro, schiebst Du die Terrassentür auf, trittst nach draussen, atmest tief durch und geniesst die Ruhe Deines kleinen, grünen Refugiums. Du machst es Dir in einer Liege bequem, schliesst die Augen, lässt Dein Gesicht von den letzten Sonnenstrahlen des Tages wärmen, nippst an Deinem Weinglas und der ganze Stress des Tages fällt von Dir ab.

Soweit die Theorie:
da Du aber hier auf dieser Seite gelandet bist sieht die Wirklichkeit möglicherweise eher so aus: nach einem harten Arbeitstag im Büro schiebst Du die Terrassentür auf, trittst nach draussen, atmest tief durch und …. Nachbar Meyer kommt durch Deinen Garten gestapft, um Dich zu fragen, woher Du eigentlich Deinen schicken Esstisch aus Sichtbeton bezogen hast. So ein Stück sei doch eher selten und überhaupt, wieviel Personen waren denn notwendig, um den zu installieren, soweit er sich erinnern kann waren es mindestens 5, die er gesehen hat.

Dein Blick sucht nach einer Ablenkung um Herrn Meyer zu entkommen, fällt aber lediglich auf das hässliche Grundstück am Ende Deines Gartens, wo die Baucontainer seit zwei Wochen stehen. Ein vierstöckiges Mehrfamilienhaus ist hier geplant. Die können Dir nachher von oben auf den Teller schauen.

Hoffnungsvoll schweift Dein Blick Richtung Westen. Dort sind nette Nachbarn, mit denen Du Dich gerne unterhältst. Hier brauchst Du eigentlich nicht ständig Privatsphäre, sondern eher eine Zwischenlösung. Richtig zubauen wäre hier übertrieben. W enn da nicht der ständige Westwind wäre, der zwischen den Häusern durchpfeift. Hier müsste eine Lösung gefunden werden, die Dich zwar vor dem Wind schützt aber noch Kontaktmöglichkeiten zu den netten Nachbarn lässt.

Doch was nützt das alles, wenn Du nachher eingemauert in Deinem Garten sitzt und förmlich erdrückt wirst von Deinen Sichtschutzwänden.

Du hast es geschafft Deine Wohnung modern und gemütlich einzurichten, aber draussen gibt es nichts, was Dich in den Garten zieht, obwohl die Sonne mittlerweile schon eine gewisse Kraft hat. Eigentlich sollte Dich nichts mehr drinnen halten.

Man müsste es schaffen die Gemütlichkeit des Wohnzimmers auf die Terrasse und in den Garten zu übertragen. Gleichzeitig sollte man das Gefühl des “beobachtet Werdens” aus dem Kopf bekommen.

Das Ganze sollte auch nicht zu schwerfällig und erschlagend wirken. Es sollte ein geschlossene Lösung sein, die aber gleichzeitig noch bei Bedarf Kontaktmöglichkeiten offen lässt.

Lass uns gemeinsam versuchen eine Lösung für Dein Problem zu finden.

Bevor Du nach Deinen geschmacklichen Vorstellungen ein Sichtschutzelement aus verschiedenen Möglichkeiten (grüner Sichtschutz, Sichtschutzelemente oder sekundärer Sichtschutz) auswählst, solltest Du einen kurzen Blick auf den Bereich Sichtschutzkonzepte werfen. Nimm Dir ein paar Minuten Zeit und nutze dort die Möglichkeit etwas Abstand zu gewinnen und Dein Problem aus einer gewissen Distanz zu betrachten.

1. Analysiere zuerst die örtlichen Gegebenheiten und ordne Dich einer der hier aufgeführten Ausgangssituationen zu. Allein dieser Schritt lässt Dich Dein „Problem“ mit anderen Augen sehen und Du kannst möglicherweise durch eine geringfügige gestalterische Änderung Grosses bewirken.

2. Finde genau heraus welche Beweggründe Du hast, eine Sichtschutzlösung zu finden und definiere die Wirkungsweise der Elemente. Möchtest Du einen blickdichten, halbtransparenten oder transparenten Sichtschutz. Willst Du möglicherweise zwei gegensätzlich Effekte durch eine einzige Lösung bewirken, z.B. Schutz vor fremden Blicken unter Beibehaltung Deiner schönen Aussicht.

3. Nimm Dir Zeit und analysiere den baulichen und pflanzlichen Bestand. Welche Elemente, Materialien oder Farben kannst Du aus der vorhandenen Architektur übernehmen.

4. Denke einen Schritt weiter. Hast Du möglicherweise im Garten ein weiteres Projekt vorgesehen (sekundärer Sichtschutz), dessen Materialsprache Du als Einfriedungselement wieder aufgreifen kannst und dessen bauliche Struktur bereits die Kriterien eines Sichtschutzes erfüllt. Beispiele hierfür wären die Realisierung eines Loungebereichs, einer Kubus- oder Pergolastruktur, eines Outdooroffices, eines Carports oder Gartenhauses.

5. Letztendlich wird auch der finanzielle bzw. zeitliche Aspekt eine bedeutende Rolle spielen. Willst Du Deinen Sichtschutz kaufen oder selber bauen, bzw. pflanzen?